Handystrahlung gegen Demenz
Da staunte ich nicht schlecht! Der nachfolgende Bericht war in einem „Apotheker-Heftli“ abgedruckt! Es darf also weiter mobil Telefoniert werden! Wenn das die Runde macht, streiten sich plötzlich alle um Handy-Antennen im Garten!
München (netdoktor.de) – Die Strahlung von Handys kann Mäuse vollständig von der Alzheimer-Krankheit heilen. Forscher der University of South Florida machten neben dieser erstaunlichen Entdeckung noch eine weitere: Bei gesunden Tieren ohne Demenz verbessern die elektromagnetischen Wellen das Gedächtnis. Die experimentellen Bedingungen waren in der Studie so gewählt, dass sie einem normalen Telefonierverhalten beim Menschen entsprachen. Die Ergebnisse könnten daher womöglich auch auf menschliche Alzheimer-Patienten übertragen werden, schreiben die Wissenschaftler in der kommenden Ausgabe der Fachzeitschrift „Journal of Alzheimer’s Disease“ (2010; 19:1).
Das Team um Gary Arendash setzte 96 Mäuse regelmäßig Handystrahlung aus. Sieben bis neun Monate lang erhielten die Tiere zweimal täglich für eine Stunde eine Strahlendosis, die einem normalen Handygespräch beim Menschen entsprach. Die Käfige aller Mäuse waren dazu im gleichen Abstand um eine Antenne angeordnet. Einige Nager hatten ein genetisches Risiko dafür, die Alzheimer-Krankheit zu entwickeln, ein zweiter Teil litt bereits unter ersten Symptomen und eine dritte Vergleichsgruppe war völlig gesund.
Bei den bereits erkrankten Tieren ließ die Demenz nach einigen Monaten der Bestrahlung immer mehr nach und verschwand schließlich völlig. In ihrem Gehirn fanden sich keine der typischen Beta-Amyloid-Fasern, die eine charakteristische Begleiterscheinung der Alzheimer-Krankheit sind. Die zuvor kranken Mäuse schnitten am Ende der Studie in Gedächtnistests sogar überdurchschnittlich gut ab. Keiner der genetisch anfälligen Nager entwickelte die Demenz, und alle gesunden Tiere zeigten ein etwas besseres Gedächtnis als unbestrahlte Mäuse. Krebsfälle oder andere Erkrankungen traten in der Strahlengruppe nicht auf.
„Da wir die elektromagnetischen Faktoren so gewählt haben, dass sie menschlichem Handygebrauch entsprechen, und weil die Mäuse Tests durchliefen, die Gedächtnistests beim Menschen sehr nahe kommen, glauben wir, dass unsere Erkenntnisse beträchtliche Bedeutung für Menschen haben“, sagt Gary Arendash. Die Bestrahlungstechnik lasse sich schnell für Alzheimer-Patienten anpassen – es wäre die erste effektive Behandlung ohne Medikamente oder Eingriff in den Körper.
Eine erste Vermutung, wie es zur Heilung der kranken Nerven kommt, haben die Studienautoren schon: Sie hätten nach der Bestrahlung eine leicht erhöhte Temperatur im Gehirn gemessen – allerdings nur bei den Tieren mit Alzheimer-Symptomen, nicht bei gesunden. Die höhere Temperatur könnte helfen, den Blutfluss zu verbessern und die Ablagerungen des Beta-Amyloids – die sogenannten Plaques – zu beseitigen.
Die kranken Mäuse profitierten erst nach mehreren Monaten von der Handystrahlung. Daher gehen die Forscher davon aus, dass der gleiche Effekt bei Menschen Jahre dauern könnte. Vor ersten klinischen Studien will das Team deshalb die Eigenschaften der Strahlung noch weiter optimieren.
Die Untersuchung war ursprünglich gestartet worden, weil die Autoren von der gegenteiligen Wirkung ausgingen. Elektromagnetische Strahlung mit niedriger Frequenz hatte nämlich in Experimenten zu einem erhöhten Alzheimer-Risiko geführt – und das hatten die Wissenschaftler auch bei der höherfrequenten Handystrahlung vermutet. (fs)